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Die Ausrüstung:
Kameras, Objektive, Montagen

Seit den Tagen meiner ersten Ausflüge in die Astrofotografie mit der Canon EOS 50E hat sich technisch einiges getan - und ich habe mich bemüht, mit der Technik Schritt zu halten.

 

Die Kameras
Der Einstieg mit Canon EOS 50E und 1000FN ist lange her. in den letzten Jahrzehnten sind einige Gehäuse durch meine Hände gegangen (..ich lasse die Kompakten weg, und begrenze mich auf die DSLRs):
EOS 300D, 500D, 7D, 40D, 6D, 7DMkII

Die intensivsten Erfahrungen mit moderner Astrofotografie konnte ich mit der 500D sammeln - und die ist wahrlich kein Profi-Gerät sondern eher ein Gerät der Consumer-Klasse. Aber: technisch völlig ausreichend, um Fotos zu schiessen, die dem Betrachter das erwünschte "Wow!!" entlocken können.

Richtig interessant sind die neueren Generation wie 70D, 700D und vor allem 6D! Die 6D ist ein wahres LowLight-Wunder! Mit ISO 3200 sind hier noch Fotos möglich, die vom Rauschverhalten allenfalls mit einem ISO400 der 7D vergleichbar sind! In Hinblick auf die Astros: Prima! Empfindlicherer Sensor mit minimalem Rauschen! Perfekt!

 

Objektive
Mein allererstes Objektiv einer SLR war damals ein 35-80mm Zoom-Objektiv. Damit gelangen bereits die ersten Astro-Aufnahmen. Objektive dieser Klasse sind klein, leicht - und erschwinglich! Die Erfahrung zwingt mich aber zu folgender Aussage: 
An den Objektiven zu sparen, ist Sparen am absolut falschen Ende! 

Qualität hat einen gewissen Preis - aber das bedeutet nicht, dass hier zwangweise 100-EUR-Scheine über die Ladentheke wandern müssen.

Ganz klar: Ein Universal-Objektiv ist nichts für die Aatrofotografie!
Festbrennweiten! Keine Zooms! Nur eine Festbrennweite bringt durch solide Verarbeitung und wenig Lichtbrechung durch die verbauten Linsen die erhoffte Schärfe!

Ein Geheimtipp: In der Astrofotografie ist ein schneller Autofokus ungefähr genauso sinnvoll, wie ein Kühlschrank in der Antarktis. Warum also das teuere Bauteil bezahlen, wenn es ohnehin ausgeschalten wird? Ich habe sehr gute Erfahrungen mit voll-manuellen M42-Gewinde-Objektiven gemacht! Diese Objektive werden manuell fokussiert, die Blende wird ebenfalls per Hand gesetzt - und sie sind aber mit speziellen Adapter auch auf modernen Kameras anzubringen!

IMG 2858_lightroom_3000px    IMG 2860 lightroom 3000px    IMG 2863 lightroom 3000px

Ein 135mm f:2.8 Objektiv mit hervorragender Abbildungsleistung konnte ich in nahezu neuwertigem Zustand für deutlich unter 100EUR kaufen!
Aktuell fotografiere ich Astro-Aufnahmen jedoch mit meinem Tamron SP 90mm f:2.8 Di VC USD Macro und dem Canon EF 200mm 2.8L USM II. Gegenüber den älteren Semestern haben die modernen Linsen doch die Nase vorn - aber für Einsteiger muss es nicht so ein teueres Objektiv sein!

 

Montagen / Stative 
Fotos von Sonne und Mond sind noch ohne Stativ aus freier Hand möglich. Einzelne Aufnahmen von Sonnenuntergang gehen vielleicht auch noch, Langzeitbelichtungen oder Deep-Sky-Objekte können nur noch mit einer fest montierten Kamera ausgeführt werden.

Konventionelles Dreibein:
Für Aufnahmen mit geringer Brennweite und überschaubarer Belichtungsdauer genügt der Astrofotografie ein herkömmliches, stabiles Dreibeinstativ. Ein hochwertiger Kugelkopf ist Pflicht. Lieber eine Nummer größer wählen - ein Kugelkopf, der unter Last absinkt, ist die Hölle! Meine ersten Aufnahmen habe ich selbst noch mit einem 20EUR-Stativ aus der Resterampe vom Baumarkt gemacht. Kann man vergessen! Der Plastik-Schwenkkopf, der da dabei ist, ist ein wahrer Frustspender.... Konkrete Kaufempfehlung: ich bin mit meinen Sirui-Köpfen zufrieden - aber andere Fotografen haben hier sicher höhere Ansprüche.

Wir kommen nun zurück zur Herausforderung "Bewegung". Bei längeren Belichtungen verschmieren die Sterne von Punkten zu Strichen - da das konentionelle Dreibein die Himmelsbewegung nicht kompensiert.

Bereits bei 8min Belichtungszeit mit 80mm (hier ein Scan eines der frühen Werke aus dem Jahr 1999 - man erkennt die unsägliche Körnung des Films!!) sind die Sterne als Linien abgebildet.

Astro 03_lightroom_3000px

 Für punktförmige Sterne oder Deep-Sky Objekte wie Cluster, Nebel oder Galaxien muss eine andere Montage her: eine astronomische Nachführung!